„Schüler leiten eine Station“ im Juliusspital Seniorenstift
Projektbericht von Schülerin Jodelyn Labutap
Im Rahmen des schulischen Projekts „Schüler leiten eine Station“ hatten wir die Möglichkeit, für zwei Wochen im Wohnbereich 4 des Seniorenstifts eigenverantwortlich zu arbeiten. An dem Projekt nahmen die Klassen G23A und G23B teil. Die Schülerinnen und Schüler wurden in verschiedene Aufgabenbereiche eingeteilt, sodass eine strukturierte und effektive Zusammenarbeit möglich war.
Einarbeitungsphase in der ersten Woche
Die erste Woche war geprägt von einer intensiven Einarbeitung. Innerhalb von nur fünf Tagen mussten wir sämtliche Abläufe, Strukturen sowie die individuellen Bedürfnisse und Besonderheiten der Bewohnerinnen und Bewohner kennenlernen. Diese kurze Orientierungsphase brachte einen hohen Grad an Verantwortung und Konzentration mit sich. Trotz des Zeitdrucks gelang es uns, wesentliche Informationen aufzunehmen und uns bestmöglich auf die eigenständige Arbeit vorzubereiten.
Selbstständiges Arbeiten und Teamorganisation in der zweiten Woche
In der zweiten Woche übernahmen wir den Wohnbereich weitgehend selbstständig. Eine entscheidende Rolle spielte hierbei die Teamkommunikation: Wir tauschten uns kontinuierlich darüber aus, wer welche Aufgaben übernimmt, um eine effiziente und reibungslose Versorgung sicherzustellen. Durch gegenseitige Unterstützung und klare Absprachen gelang es uns, alle Tätigkeiten rechtzeitig und verantwortungsvoll zu erledigen.
Besonders hervorzuheben ist der enge Zusammenhalt, der sich während dieses Projekts entwickelt hat. Wir stärkten uns gegenseitig, halfen einander in herausfordernden Situationen und konnten uns auf die Fähigkeiten und Zuverlässigkeit des Teams verlassen.
Beziehungsaufbau zu den Bewohnerinnen und Bewohnern
Auch für die Bewohnerinnen und Bewohner war das Projekt zunächst eine Herausforderung, da wir für sie fremde Personen waren und sie uns ihr Vertrauen erst schenken mussten. Durch respektvolle Kommunikation, Einfühlungsvermögen und verlässliches Handeln konnten wir jedoch eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffen. Die freundliche Zusammenarbeit, die Offenheit der Bewohner und die positiven Rückmeldungen haben uns sehr ermutigt.
Darüber hinaus hatten wir während der gesamten Zeit nicht nur im Team und mit dem Personal, sondern auch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern viel Freude. Der herzliche Austausch und die gemeinsamen Momente haben den Arbeitsalltag spürbar bereichert.
Persönlicher und fachlicher Zugewinn
Innerhalb des Projekts konnten wir unsere Kompetenzen deutlich weiterentwickeln – insbesondere im Hinblick auf Selbstorganisation, Teamarbeit, Kommunikation und pflegerische Verantwortung. Gleichzeitig hat uns die Erfahrung auch menschlich geprägt: Wir haben gelernt, wie wichtig Geduld, Wertschätzung, Verständnis und Professionalität in der Pflege sind.
Es war für uns eine äußerst wertvolle Erfahrung. Wir sind dankbar für das Vertrauen, das uns entgegengebracht wurde, und für die Möglichkeit, einen so realitätsnahen Einblick in den pflegerischen Berufsalltag zu erhalten. Das Projekt hat uns nicht nur beruflich gestärkt, sondern uns auch als Menschen näher zusammengebracht.
Autorin: Jodelyn Labutap
Projektverantwortliche: Louisa Bivona und Silvia Thimm, Julius Care Berufsfachschulen für Pflege Würzburg