News-Blog

Aktuelles Nachrichten

18.05.2022

"Gute Ausbildung braucht Zeit!"

Auszubildende der Juliusspital Berufsfachschulen für Pflege beteiligen sich an Aktion anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden.

 

Am 12. Mai, dem Internationalen Tag der Pflegenden, haben Beschäftigte des Klinikums Würzburg Mitte und der Stiftung Juliusspital Würzburg im Rahmen einer Aktiven Mittagspause erneut auf die unzureichende Personalausstattung im Gesundheitswesen hingewiesen und ihre Forderungen an die politisch Verantwortlichen sichtbar gemacht. Ihr Motto: »Wir brauchen mehr Personal und Entlastung – jetzt!«

Auch Schülerinnen und Schüler der Juliusspital Berufsfachschulen nehmen an der Aktion teil und erheben Ihre Stimme als zukünftige Pflegekräfte.

»Inzwischen wissen alle, wie überlastet die Beschäftigten in der Pflege sind. In der Politik wird das wortreich beklagt und Solidarität bekundet, doch die nötigen Konsequenzen werden nicht gezogen«, kritisiert Michael Bauch, Vorsitzender Betriebsrat am Klinikum Würzburg Mitte. Seit über zwei Jahren liege der Bundesregierung das von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Deutschem Pflegerat und ver.di entwickelte Instrument für eine bedarfsgerechte Personalbemessung in der Krankenhauspflege vor, die sogenannte PPR 2.0. »SPD, Grüne und FDP haben im Koalitionsvertrag versprochen, die PPR 2.0 kurzfristig und verbindlich einzuführen. Wir erwarten jetzt endlich die Einlösung dieses Versprechens.« Angesichts der aktuell immer noch extrem hohen Belastung durch die Corona-Pandemie bräuchten die Beschäftigten der Krankenhäuser das Signal, dass die Probleme ernsthaft angegangen werden. Sonst bestehe die Gefahr, dass noch mehr Pflegende ihren Beruf aufgeben.

Auch in der Altenpflege bestehe akuter Handlungsbedarf, betont Rainer Stark, Personalratsvorsitzender an der Stiftung Juliusspital Würzburg: »In Pflegeheimen sind bedarfsgerechte Personalvorgaben nötig, deren Einhaltung kontrolliert und sanktioniert wird.« Die Personalvorgaben in der Altenpflege seien von Bundesland zu Bundesland nach wie vor unterschiedlich und nicht verbindlich genug.» Patientinnen und Patienten sowie pflegebedürftige Menschen haben ein Anrecht auf eine gute Versorgung. Die Beschäftigten müssen wissen, dass sie durch ihre Arbeit für andere nicht selbst krank werden. Die politisch Verantwortlichen stehen in der Pflicht, das mit klaren gesetzlichen Regeln zu gewährleisten. Diese Forderung machen wir am Tag der Pflegenden sichtbar«, so beide Vorsitzende. »Mit den Ausreden muss endlich Schluss sein. Wir brauchen mehr Personal und Entlastung – jetzt!«

  

   

Titelbild: Auszubildende der Juliusspital Berufsfachschule für Pflege am Standort Stadtmitte mit ihrem Lehrer, Timo Pohlmann (Mitte). Foto: Maria Sippel

  

Für die Berufsfachschulen für Pflege spenden

Wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit oder einzelne Projekte mit einer Spende unterstützen. Jede Hilfe ist uns willkommen.

jetzt spenden